Behindertenrat fordert rasche Umsetzung des One-Stop-Shops für Hilfsmittel

Am 4. August 2025 traf eine Delegation des Österreichischen Behindertenrats (ÖBR) zu einem intensiven Gespräch mit Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) zusammen. Sie ist zuständig für die Gesundheits-Agenden im Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (kurz BMASGPK).
Im Mittelpunkt stand die Verbesserung der Hilfsmittelversorgung für Menschen mit Behinderungen – insbesondere der im Regierungsprogramm angekündigte One-Stop-Shop.

Der ÖBR war durch Präsident Klaus Widl, die Vizepräsidenten Franz Groschan (KOBV Österreich) und Martin Ladstätter (Bizeps), Geschäftsstellenleiterin Mag.a Barbara Haider-Novak, LL.M., Mag.a Nicola Onome Sommer sowie Mag.a Kerstin Huber-Eibl vertreten.
Staatssekretärin Königsberger-Ludwig zeigte sich offen für die Anliegen, betonte aber, dass vor der Umsetzung noch Fragen zur strukturellen Verankerung des One-Stop-Shops zu klären seien. Vizepräsident Franz Groschan sprach sich klar für eine Ansiedlung bei der Österreichischen Gesundheitskasse ÖGK aus, da diese mit rund 7,2 Mio. Versicherten den Großteil der Bevölkerung abdeckt. Er schilderte, welche gesundheitlichen Folgen mangelhafte Versorgung mit Hilfsmitteln haben kann: „Wenn ich schlecht versorgt bin, nutzt sich mein Bewegungsapparat schneller ab – und das bedeutet mehr Therapien.“
Martin Ladstätter forderte mehr Tempo bei der Umsetzung und eine Überarbeitung des aus dem Jahre 1994 stammenden Hilfsmittelkatalogs.

Neben der Hilfsmittelversorgung war auch die Barrierefreiheit im Gesundheitswesen Thema. Konsens mit der Regierungsseite bestand darin, dass es umfassender Maßnahmen bedarf, um eine diskriminierungsfreie Gesundheitsversorgung sicherzustellen.Besprochen wurde außerdem der im Frühjahr vom Nationalrat einstimmig beschlossene Bericht zur Lage der Gesundheitsversorgung von Menschen mit Behinderungen. Der ÖBR betonte abschließend die Notwendigkeit, dass die im Regierungsprogramm und im Nationalen Aktionsplan Behinderung verankerten Maßnahmen nun verbindlich und zügig umgesetzt werden müssen. Die Behindertenvertretung erlebte die Gesprächsbasis mit der Staatssekretärin insgesamt als konstruktiv, nun wird die Zukunft weisen, was davon und wie aufgenommen wurde.


